Organ meets Gong
Im Juni 2015 hatten die virtuose Hamburger Konzertorganistin Kerstin Petersen und ich Premiere mit einem neuartigen meditativen Projekt, in dem die Orgel und Klanginstrumente aufeinander treffen – was ich zunächst für eine Spielerei gehalten hatte, erwies sich als nicht nur hörenswert, sondern erstaunlich tief wirkungsvoll.
Ich schätze mich besonders glücklich, mit Kerstin Petersen eine Ausnahme-Organistin für diese Zusammenarbeit gefunden zu haben, die nicht nur aus der tiefe alle Bandbreiten der Orgel beherrscht, sondern durch ihre spirituelle Perspektive und Präsenz wirkt und zutiefst begreift.
Kerstin Petersen hat auf ihre Website auch eine schöne Darstellung unserer Arbeit als Duo gestellt, bei Interesse bitte hier klicken.
Viele weitere Termine im In- und Ausland sind inzwischen mit großem Erfolg gelaufen ... ein Beispiel-Flyer mit Programm hier im Download. Je nach Orgel und bespieltem Raum variiert das Programm.
Übrigens haben wir eine wunderbare Doppel-CD Organ meets Gong aufgenommen, erhältlich bei uns, Preis: € 20.
Ein Film, der ein beispielhaftes Konzert zeigt, ist hier zu finden.
Inzwischen dürfen wir uns besonders freuen, dass Komponistinnen Werke eigens für Organ meets Gong geschrieben haben:
Alyssa Aska (*1985) aufstieg.entspannung (2021) für Gong und Orgel sowie
Ruth Wiesenfeld (*1972) nebelkammern (2023) für Schlangen-Gong und Orgel
Konzert-Termine:
Freitag, 31.5.2024 , 20 Uhr(Hamburg-Altona): DAS KAUM WAHRNEHMBARE LÄCHELN - Konzert Performance mit Lesung
Evangelisch-reformierte Kirche Palmaille 2, 22767 Hamburg
Mitwirkende: Frauke Aulbert (Gesang), Kerstin Petersen (Orgel), Ada Namani (Gong), Luisa Taraz (Lesung)
Werke: improvisierte Musik und Kompositionen von Alyssa Aska, Ruth Schontal, Klaus Lang, Ruth Wiesenfeld und Siegrid Ernst
Texte: Ernst Barlach, Fjodor Dostojevski und neue Literatur aus Russland
Kooperation: ALTONALE, VAMH / Festival blurred edges und GEDOK Hamburg
Tickets: altonale, blurred edges, Abendkasse
Weiteres siehe altonale-Website
19. Juli in Braunschweig
18.10. (Orgelpark Amsterdam)
26.10. (Hamburg-Ochsenwerder)
3.11.2024: Komponistinnen-Konzert mit Kerstin Petersen, Lin Chen und Eva Zöllner in der Christianskirche, Altona
30. November, 13 Uhr in der Luisenkirche, Berlin-Charlottenburg
Details gern auf Anfrage über das Kontaktformular, wenn der jeweilige Termin naht.
Ein paar Stimmen zum Konzert:
Da kommen Emotionen hoch, und die Bach-Stücke sortieren einen dann wieder.
Ich habe Sternenstaub gesehen, es war wie Schweben im Weltall.
Ich glaube, so entspannt wie nach diesem Abend war ich noch nie.
Euer schönes Konzert hat mich sehr inspiriert, dass ich mehr davon erleben möchte.
Im Rahmen eines Artikels hat Dr. Nils Petersen, der Gastgeber unseres Konzertes in der Hamburger Rathauspassage war, die Erfahrung des Konzertes sehr treffend beschrieben:
Eine ganz besondere Nacht bescherten uns Kerstin Petersen und Ada Namani mit ihrem Programm „Organ meets Gong.“ Kein Konzert im eigentlichen Sinne. Man bleibt unsicher; ist es ein Konzert, eine angeleitete Meditation oder gar ein Gottesdienst?
Der Theologe Henning Luther macht in vielen seiner Texte eindrücklich darauf aufmerksam, dass die Grundlage aller religiösen Momente eben nicht die Sicherheit oder das Gehaltensein ist, sondern die Verunsicherung. Rudolf Otto nannte es das Mysterium Tremendum, die geheimnisvolle Erschütterung. Verunsicherung darf sein, wenn sie nicht ins Haltlose führt.
Das Programm von Kerstin Petersen und Ada Namani ist auf besondere Weise beeindruckend. Orgelimprovisationen zu den Klängen eines großen Sonnengongs, Klangschalenmeditation und Monochord. Wenn der Sonnengong auf besondere Weise gespielt wird, entsteht ein Klang, der sich White Sound nennt. Nicht nur ein Klangerlebnis, sondern ein körperliches Ereignis.
Teilweise kaum auszuhalten sitzt man als Zuhörer in einer unbekannten Klangsphäre, die einen geradezu umhüllt. Wie ein Mysterium Tremendum, zwar weiß man ja, dass es der Gong erzeugt, doch wie damit umzugehen ist, übersteigt jeglichen Erfahrungshorizont evangelischer Gottesdienstpraxis. Der White Sound ebbt ab, der Gong beruhigt sich, aber wir sitzen aufgewühlt am AndersOrt im U-Bahnschacht und wissen nicht, was mit uns passiert ist; bis Johann Sebastian Bach erklingt: „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“.
Die Musik von Bach gibt uns nicht nur Sicherheit zurück, sondern sein Werk hat auf einmal eine viel tiefere religiöse Dimension, als wenn man es in einem klassischen Orgelkonzert hört. ‚Ein Bach, ein Mendelsohn, noch ein Bach,…’
In dieser absoluten aufgewühlten Stimmung in der scheinbar keine Zelle des menschlichen Körpers noch da ist, wo sie hin gehört, ordnet Bach nun alles wieder neu, wie nie zuvor gehört.
Hier wird Tradition nicht zur Last, sondern der Schatz der Tradition wird gehoben, freigebürstet von einer Patina des scheinbar Vertrauten. Kerstin Petersen und Ada Namani ermöglichen mit ihrem Programm einen Perspektivwechsel, man fühlt anders, man hört anders, man begreift anders.